Kundenstory
MAX AMHERD

Max Amherd war Offizier bei der Gebirgsinfanterie, als er mit 28 Jahren auf dem Weg in den WK verunglückte. Seine Frau fuhr ihn mit dem Auto zum Bahnhof Rorschach. Von dort wollte er mit dem Zug weiterfahren. Doch dann geschah das Unfassbare. Beim Einsteigen rutschte Max Amherd aus und geriet dabei zwischen Zug und Perronkante. Noch bevor er sich aus dieser unglücklichen Situation befreien konnte, setzte sich der Zug in Bewegung und verletzte ihn schwer. Herrn Amherd mussten daraufhin beide Beine unterhalb der Knie amputiert werden.

Wir besuchten Herrn Amherd in seinem Haus in Romanshorn und sprachen mit ihm über dieses einschneidende Erlebnis.

Herr Amherd, was machen Sie beruflich?

Ich bin technischer Zollbeamter für Handelswaren und arbeite beim Zoll in Kreuzlingen. Auf diesem Beruf habe ich bereits vor meinem Unfall gearbeitet, damals allerdings noch in Romanshorn. Im Gegensatz zu den Grenzwacht-Mitarbeitern arbeite ich hauptsächlich im Büro. Daher konnte ich meinen erlernten Beruf auch nach dem Unfall ohne Einschränkungen ausführen.

Viele denken, dass ich durch die IV unterstützt werde, aber dem ist nicht so. Ich arbeite trotz meiner Prothesen ein ganz normales Vollzeitpensum. Somit habe ich auch keinen Anspruch auf eine Invalidenrente.

Was sind Ihre Hobbys und wie haben sich diese seit dem Unfall verändert?

Im Militär war ich Offizier bei der Gebirgsinfanterie und bin auch privat leidenschaftlich gerne in den Bergen unterwegs. Sei es zum Wandern, Klettern oder im Winter zum Skitouren. Das ist seit meinem Unfall natürlich nicht mehr möglich.

Da ich den Bodensee direkt vor der Haustüre habe, entschied ich mich, ein kleines Fischerboot zu kaufen. Vor ein paar Jahren habe ich meine Freude am Musik machen wieder entdeckt und spiele seither regelmässig Schwyzerörgeli. Mein aufwändigstes Hobby ist jedoch die Pflege von Haus und Garten. Hier gibt es immer was zu tun und es wird mir mit Sicherheit nie langweilig.

Vermissen Sie Ihre ursprünglichen Hobbys sehr?

Das einzige, was ich hin und wieder vermisse, ist das Bergsteigen und längere Bergtouren. Aber ich bin glücklich, dass ich trotz der Prothesen immer noch viel unternehmen kann. Unmittelbar nach dem Unfall konnte ich mir das kaum vorstellen.

So fahre ich beispielsweise nach wie vor Fahrrad und Roller – und auch das Autofahren mit Handschaltung klappt problemlos. Allerdings musste ich die Fahrprüfung nochmals ablegen, da mir nach dem Unfall vorsorglich alle Fahrbewilligungen entzogen wurden.

Wie lange haben Sie gebraucht, bis Sie die Amputation akzeptieren konnten?

Am Anfang war es natürlich ein grosser Schock,  denn ich hatte keine Ahnung, was jetzt auf mich zukommen wird und wie das Leben weitergehen soll. In dieser Phase hat mir meine Frau sehr geholfen. Sie stand hinter mir und gab mir den nötigen Rückhalt.  

Wichtig war auch, dass mir die Orthopädisten von spiess + kühne bereits zehn Tage nach der Amputation die ersten Prothesen angepasst haben und ich sofort mit der Therapie beginnen konnte. Von diesem Moment an hatte ich ein klares Ziel vor Augen: Ich will so schnell wie möglich wieder «auf die Beine» kommen, und das habe ich auch geschafft.  Bereits nach 30 Tagen bin ich zum ersten Mal ohne fremde Hilfe gelaufen.

Wie lange tragen Sie die Prothese pro Tag?

Ich trage sie jeden Tag von morgens bis abends, wenn ich ins Bett gehe. Nach einem anstrengenden Tag kann es vorkommen, dass ich eine Druckstelle spüre und am Abend meine Ersatzprothesen anziehe.

Bereitet Ihnen die Prothese manchmal Probleme?

Normalerweise nicht. Auf längeren Wanderungen oder wenn es sehr warm wird, schwitzt man unter dem Gummistrumpf, und dies kann zu Problemen führen. Sobald ich das spüre, nehme ich die Prothese ab, reinige das Bein und die Prothese mit etwas Wasser, reibe alles gründlich trocken, und schon kann’s weitergehen.

Welchen Rat können Sie frisch amputierten Menschen mit auf den Weg geben?

Als gesunder Mensch ist es schwer vorstellbar, dass man nach einer Amputation wieder ein normales, glückliches Leben führen kann. Doch ich weiss jetzt aus eigener Erfahrung, dass das möglich ist. Wichtig ist ganz einfach, dass man die Situation akzeptiert wie sie ist und nach vorne schaut.

Wie sind Sie zu spiess + kühne gekommen?

Ich wurde im Spital Rorschach operiert und kurz nach der Operation von meinem Arzt für das Anpassen der Prothesen an spiess + kühne verwiesen. Hier  fühlte mich vom ersten Moment an wirklich gut aufgehoben.

Sind Sie mit den Dienstleistungen und der administrativen Abwicklung mit den Kostenträgern zufrieden?

Mittlerweile bin ich über 30 Jahre Kunde bei spiess + kühne und es gab für mich nie einen Grund, zu einem anderen Spezialisten zu wechseln. Ich bin rundum glücklich mit dem, was sie für mich tun. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich für dieses Interview zur Verfügung gestellt habe. Ich möchte hiermit allen, die mich während der vielen Jahre betreut haben, Danke sagen und etwas zurückgeben!

Ich kann spiess + kühne auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen. Sie haben mich perfekt unterstützt und mir damit geholfen, mein Leben wieder «normal» gestalten zu können.

Kundenstory
Verena Muff

«Seit meiner Stoma-Operation habe ich viel Lebensqualität zurückgewonnen.»

Verena Muff war gerade mal 18 Jahre alt, als sie an Colitis Ulcerosa erkrankte. Während fünf Jahren versuchte sie, die Symptome der Krankheit mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Doch obwohl sie täglich bis zu 100 mg Cortison einnahm, bekam sie immer wieder Durchfall. Nach reiflicher Überlegung entschied sie sich schliesslich für die Entfernung des Dickdarms und das Anlegen eines künstlichen Darmausgangs.

Ich habe meine Entscheidung nie bereut

Seit 1982 habe ich nun ein Ileostoma, und ich habe diesen Schritt nie bereut. Natürlich war es anfangs nicht sehr angenehm, mit 23 Jahren bereits einen künstlichen Darmausgang zu haben, aber ich hatte seit diesem Tag keinen Durchfall mehr und musste auch kein Cortison mehr einnehmen.

Wichtig bei meiner Entscheidung war auch die Diagnose meines Arztes. Er erklärte mir, dass sich die Colitis bei mir auf den Dickdarm beschränke und ich nach dessen Entfernung keine Probleme mehr haben würde.

Endlich wieder leben ohne Cortison

Die Prognose meines Arztes hat sich dann auch bestätigt: Die Operation ermöglichte mir, wieder normal zu leben und zu arbeiten, ohne dauernd überlegen zu müssen, wo die nächste Toilette ist. Nachdem ich mich von der Operation erholt hatte, konnte ich wieder ohne grössere Beeinträchtigungen auf meinem erlernten Beruf als Arztgehilfin arbeiten. Und was für mich persönlich sehr wichtig war: Ich musste keine Medikamente und vor allem kein Cortison mehr nehmen. Denn was das bedeutet, habe ich am eigenen Leib erfahren. Mein Körper war immer aufgedunsen, und ich konnte mir schlichtweg nicht vorstellen, die nächsten 50 Jahre mit Cortison leben zu müssen.

Erfahrungen an Betroffene weitergeben

Neben meiner Arbeit habe ich mich während vielen Jahren bei der ilco, der Interessengemeinschaft für Menschen mit Stoma engagiert und war auch einige Jahre Präsidentin der Sektion Ostschweiz. Der Austausch mit anderen Betroffenen hat mir natürlich auch geholfen, mit meiner Krankheit umzugehen. Eine wichtige Aufgabe lag darin, die eigenen Erfahrungen an Menschen weiterzugeben, die aufgrund einer plötzlichen Erkrankung mit dem Thema Stoma-Operation konfrontiert wurden. In so einem Moment ist es sehr wertvoll, mit jemandem zu sprechen, der selber betroffen ist und weiss, welche Ängste und Bedenken man in dieser Situation hat.

Mein Mann hatte kein Problem mit meinem Stoma

Einige Jahre nach meiner Operation lernte ich dann meinen heutigen Mann kennen und sagte ihm auch gleich, dass ich ein Stoma habe und möglicherweise keine eigenen Kinder bekommen kann. Denn durch die Operation sind ziemlich starke Verwachsungen im Bauchraum entstanden.

Wir haben offen darüber gesprochen, und er hat mir von Anfang an versichert, dass mein Stoma kein Problem für ihn sei und er gut mit dieser Ungewissheit umgehen könne. Ich denke, uns hat dieses Handicap eher noch stärker zusammengeschweisst.

Unser Kinderwunsch wurde erfüllt

Glücklicherweise hat es trotz anfänglicher Ungewissheit geklappt und ich wurde schwanger. Die Schwangerschaft war allerdings ziemlich schwierig, und es sind auch einige Komplikationen aufgetreten. Doch letztlich konnte ich auf natürlichem Weg und ohne Kaiserschnitt ein gesundes Kind zur Welt bringen. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit Cortison möglich gewesen wäre. Allerdings haben wir uns aufgrund der Komplikationen entschieden, dass wir es bei einem Kind belassen. Inzwischen ist unser Sohn 31 Jahre alt und steht selbst mitten im Leben.

Weniger Einschränkungen als vor der Operation

In den vielen Gesprächen mit Betroffenen wurde ich immer wieder gefragt, wie stark mich das Stoma im täglichen Leben einschränkt. Dazu kann ich nur sagen: Ich fühle mich heute wesentlich «freier» als vor der Operation, denn damals hatte ich dauernd Durchfall, musste oft zum Arzt oder ins Spital und zudem regelmässig starke Medikamente zu mir nehmen. Es gibt eigentlich fast nichts, was ich nicht machen kann. Das Einzige, was man vermeiden sollte, sind körperliche Anstrengungen, die die Bauchdecke stark belasten. Auch Baden und Schwimmen ist kein Problem, denn das Stoma ist absolut dicht. Und heute gibt es sehr gute Badekleider, bei denen man das Stoma kaum wahrnimmt.

Grundsätzlich kann man mit einem Stoma alles essen

Natürlich gibt es Dinge, die ich nicht esse, wenn ich ins Kino oder Theater gehe – oder ganz allgemein an Orte, wo ich nicht jederzeit eine Toilette aufsuchen kann. Ich achte dann einfach darauf, dass ich ballaststoffarme Gerichte esse, die nicht blähen. Ballaststoffreiche Speisen wie Müesli, Früchte, Salat oder Gemüse esse ich in der Regel zu Hause. Aber eine eigentliche Stoma-Diät gibt es nicht.

Ich verwende nach wie vor das «alte» Stoma-System

Inzwischen lebe ich fast 40 Jahre mit dem Stoma. Über all die Jahre sind zwar immer wieder neue Systeme und Produkte auf den Markt gekommen, aber für mich passt die «alte» Lösung nach wie vor am besten. Ich bin von Anfang an sehr gut damit zurechtgekommen und sehe keinen Grund, weshalb ich wechseln sollte.

Ich fühle mich bei spiess + kühne einfach gut aufgehoben

Die ersten Jahre nach der Operation habe ich mein Pflegematerial bei einem Online-Versandhandel bestellt, der auf medizinische Produkte spezialisiert ist. Das hat eigentlich auch immer gut geklappt.

Die Firma spiess + kühne habe ich anlässlich einer Präsentation in der ILCO-Gruppe kennengelernt und mich entschlossen, den Service mal auszuprobieren. Für mich hat das sehr gut gepasst, weil ich bei spiess + kühne jederzeit anrufen, die Produkte bestellen und abholen kann. Ich finde es hier einfach persönlicher und das gefällt mir. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben und kann spiess + kühne mit gutem Gewissen weiterempfehlen.